Historisches zum Schloss

Asam-Saal auf Schloss Alteglofsheim

Ein Schloss im Wandel der Zeit

Das Schloss Alteglofsheim, ca. 12 km südlich von Regensburg gelegen, entstand an der Route zwischen Landshut und Regensburg aus einer mittelalterlichen Wasserburg. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht der Eglofsheimer im 12. Jahrhundert. Im Mittelalter wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, sie gehörte unter anderem Bischöfen von Regensburg und bayerischen Herzögen. Den Kern der Anlage bildet der Altbau mit dem mächtigen Bergfried aus dem frühen 14. Jahrhundert. Durch zahlreiche Um- und Anbauten vor allem im 17. und 18. Jahrhundert wurde unter den Reichsgrafen von Königsfeld Schloss Alteglofsheim zu einem der prachtvollsten Adelssitze des Spätbarock in Altbayern ausgebaut.

Nach dem Aussterben des Hauses Königsfeld war Schloss Alteglofsheim im Besitz des fürstlichen Hauses Thurn und Taxis und anschließend in Privatbesitz.

Wandel zum MusikSchloss

Die Bayerische Musikakademie Schloss Alteglofsheim wurde 1989 durch Beschluss des Bayerischen Ministerrats gegründet. Als Sitz wählte man das Barockschloss Alteglofsheim, welches der Freistaat Bayern 1973 erworben hatte.

Von 1992 bis 2002 ließ der Freistaat Bayern das Schloss mit umfangreichen Finanzmitteln in Höhe von ca. 28 Millionen Euro renovieren und restaurieren. Für die Planung sowie die Projekt- und Bauleitung war federführend das Universitätsbauamt Regensburg zuständig. Die Baumaßnahmen umfassten zunächst die Sanierung und den Ausbau des Schlossgebäudes für den Seminarbereich, die Verwaltung und den Bewirtschaftungsbereich. 1991 erwarb der Freistaat Bayern auch einen Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Schlosses. Sie wurden zum modernen Gästehaus umgebaut. Der Konzertsaal als Neu- und Erweiterungsbau schließt den Gebäudekomplex zu einer Vierflügelanlage. Im Sommer 1999 nahm die Musikakademie ihren Seminarbetrieb teilweise auf; seit Herbst 1999 ist der Vollbetrieb mit 105 Betten möglich.

Der Neubau des Proben- und Konzertsaals wurde im April 2000 fertiggestellt. Am 22. September 2000 konnte die Bayerische Musikakademie Schloss Alteglofsheim durch den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Hans Zehetmair, offiziell eingeweiht werden. Im Juni 2003 wurde der großzügige Schlosspark als dritter Bauabschnitt dem „Zweckverband Musikakademie Schloss Alteglofsheim“ als Mieter der gesamten Anlage übergeben.

Reichsgräfliche Repräsentation –
Die Schönen Zimmer

1658 erwarb Freiherr (ab 1685 Reichsgraf) Johann Georg I. von Königsfeld (1627-1700) die Burg. Er ließ im Süden einen repräsentativen Anbau errichten, in dessen erstem Obergeschoss sich die sogenannten „Schönen Zimmer“ befinden. Sie sind in Bayern das erste Beispiel für Paradezimmer in einer nach französischem Vorbild geordneten und gestalteten Raumfolge.

Maßgeblicher Architekt in den Jahren 1679/80 war der Münchner Oberhofbaumeister Enrico Zuccalli. Für die Ausstattung der Räume konnten namhafte Künstler wie Giovanni Battista Carlone, der Stukkator des Passauer Domes, und der Maler Jakob Heybel gewonnen werden. Im Erdgeschoss des Anbaus ließ Königsfeld die zweischiffige Hauskapelle neu errichten.

Politik und Pracht: Reichsgraf Johann Georg II. von Königsfeld

Unter Reichsgraf Johann Georg II. von Königsfeld (1679–1750) wurde das Schloss als Repräsentationssitz weiter ausgebaut. Als Vertreter des Kurfürsten beim Immerwährenden Reichstag zu Regensburg und schließlich als Reichsvizekanzler Kaiser Karls VII. nahm Johann Georg II. von Königsfeld eine bedeutende Stellung am kurfürstlich-bayerischen Hofe ein.

Seine hohen politischen Repräsentationsaufgaben veranlassten ihn, Schlossanlage, Garten und Ökonomie umzugestalten und noch prächtiger zu erweitern.

Königsfeld ließ in den Jahren 1728-34 den Südflügel durch Künstler aus dem Umkreis des Münchner Hofes – die Stuckentwürfe stammen zum Teil von Johann Baptist Zimmermann – neu ausstatten. Nach Plänen von François de Cuvilliés wurde der Anbau später auf insgesamt acht Zimmer erweitert. Ein kleiner Pavillon mit Bibliothek, ein Billardzimmer und das sogenannte „Blaue Kabinett“ kamen hinzu.

Das Asam-Salettl – der Frühstücksraum der Grafenfamilie

In der Verlängerung der nördlichen Achse des Altbaus entstand zwischen 1725 und 1731 ein weiterer Gebäudeteil mit herrschaftlichen Gemächern für die Familie Königsfeld. In der Mitte erhebt sich als Mittelresalit halbrund aus der Ostfassade hervortretend ein zweigeschossiger Ovalsaal, das sogenannte „Asam-Salettl“. Benannt ist dieser gräfliche Frühstücksraum nach den Künstlerbrüdern Egid Quirin und Cosmas Damian Asam, die das Salettl prunkvoll ausgestalteten.

Insbesondere das Deckenfresko von Cosmas Damian Asam mit Apoll auf dem Sonnenwagen im Zentrum gilt als das bedeutendste profane Werk des Malers.

Flucht der Schönen Zimmer auf Schloss Alteglofsheim

Virtueller historischer Schlossrundgang

Sehr gelungene Videodokumentation der KEB über die historischen Hintergründe und „Schätze“ auf Schloss Alteglofsheim!